Wie wichtig jede noch so kleine Randbemerkung sein kann, belegt das folgende Fundstück aus der Zeitung "The Herald“ aus Melbourne von vor genau 95 Jahren, am 11. April 1929, denn dort heißt es auf Seite 28 unter der Überschrift "Company News“ (Neues aus der Geschäftswelt) u. a., dass "Brennan Marshall Pty. Ltd.“ mit Firmensitz 25 King Street, Melbourne, sich mit einem Kapital von £12,000 zu £1 Aktien registriert hätten. Die Direktoren seien John Robert Brennan [Link], Murdo Bayne MacDonald und George Marshall. Quelle/Source: National Library of Australia [Link]
Auf den Tag genau vor 74 Jahren, am 11. April 1950, hält Murdo MacDonald-Bayne in Pretoria, Südafrika, einen Vortrag namens "Quality In Personality" (Die Beschaffenheit der Persönlichkeit), der in seinem posthum veröffentlichten Buch "How to Relax and Revitalize Yourself" (Wie man sich entspannt und neu belebt), Lesung 1, nachzulesen ist. Nach bisherigen Kenntnissen existiert von dieser Lesung keine Tonbandaufnahme.
Eine Fußnote des neuseeländischen Herausgebers Kenrick Finlayson besagt zurecht, Brief 29 aus der Sanctuary of the Silent Healing Power (Zuflucht der Stillen Heilkraft) vom Februar 1950 sei eine von Murdo bearbeitete Version dieser Lesung. Verfolgen Sie hier als Leseprobe [Link], wie geschickt Dr. Bayne Brief und Lesung miteiander verbindet.
Wie man sich entspannt und neu belebt (1)
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Auf den Tag genau vor 93 Jahren, am 11. April 1931, erscheint in der Zeitung „Smith‘s Weekly“ (S. 8) aus Sydney, Australien, ein Artikel namens „Weird Ways Of Healing Outlined By Ex-Motor Salesman – Murdo MacDonald-Bayne After Surplus Cash – Flannel Cure For Contortionists“ (Sonderbare Wege der Heilung erläutert von Ex Motoren-Verkäufer – Murdo MacDonald-Bayne hinter überschüssigem Geld her – Heilungsgesäusel für Wortverdreher). Es handelt sich hierbei um einen sehr eloquenten Verriss. Der Autor ist darum bemüht, kein gutes Haar an Dr. Mac zu lassen, indem er Aussagen aus einem Zusammenhang reißt, auf den er sich nicht wirklich einlässt. Den Salven auf sein „Opfer“ stellt er das folgende, vermeintliche „Zitat“ als Überschrift voran:
Nun denn, ihr Krüppel, ihr seid gar keine Krüppel, weil der Mensch mehr Körper als einen hat.
Hier spricht ein absoluter Skeptiker, der recht humorvoll zu beweisen versucht, dass es sich bei all dem um Scharlatanerie bzw. verwirrte Menschen handelt. Mit dieser Botschaft (s. o.), so beginnt der Autor dieses Artikels, suche Murdo MacDonald-Bayne den Kontakt mit dem Inneren seines Publikums und dessen Innentasche – (gemeint ist das Portemonnaie).
Er fährt fort, indem er schreibt, vor nicht allzu langer Zeit habe „Smiths“ diesen „Gentleman“ getroffen, als er noch den Namen Murdo Bayne MacDonald getragen habe und Leiter einer Verkaufsaktion in ganz Victoria für ein Unternehmen gewesen sei, das ein Kraftfahrzeug vertreibe, und dessen Ruf unbestritten sei.
In seinem durchaus eloquenten und geschickt geschriebenen Artikel fährt der Autor von „Smith’s Weekly“ fort, dass es dahingestellt bliebe, ob „MacDonald“ sich seitdem in der Welt weiterentwickelt habe, aber es scheine in jedem Fall so zu sein, dass er seine Namen durcheinander gebracht hätte, seit er sein Innerstes gefunden und herausgefunden habe, dass seine Mitmenschen ein paar überschüssige Körper hätten.
„MacDONALD“ sage, (so schießt er sich mit großen Buchstaben auf ihn ein), dass er zwanzig Jahre studiert habe, um sich auf seinen gegenwärtigen Job als Psychologe vorzubereiten. Er behaupte, dass er sieben Jahre lang in einer der Bruderschaften des Ostens studiert habe, die im Himalaya läge.
Murdo MacDonald-Bayne: Jenseits des Himalaya
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3. Auflage April 2014, Softcover, A5, 212 Seiten, ISBN 978-3-943313-88-8
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[Anm.: In einem der beiden Himalayabücher sagt entweder Murdos "Freund" oder Geshi Rimpoche, alles, was geschrieben würde, hätte einen gewissen Wert. Wie wahr das ist, kann man an diesem einfachen Beispiel sehen, denn es ist davon auszugehen, dass der Autor dieses Artikels die Aussage, dass Dr. Mac sieben Jahre lang in einer der Bruderschaften des Ostens im Himalaya studiert habe, für derart albern hielt, dass er sie hier korrekt notiert hat. Auch ist der Hinweis interessant, dass Dr. Bayne eine Zeit lang sozusagen als "Autoverkäufer" gearbeitet hat. Auf jeden Fall hatte er, auch in Neuseeland zuvor bereits, eine Zeit lang mit Kraftfahrzeugen zu tun - das ist korrekt.]
Weiter heißt es, wenn einem MacDonalds Vorträge Schmerzen bereiten würden, müsse man verstehen, dass Schmerz nichts sei, und man möge doch bitte analysieren, wo es einem am meisten weh tue, im Kopf oder im Portemonnaie? Vielleicht folge man wirklich am besten MacDonalds Rat und schenke dem Ganzen keine Beachtung, setzt er kurz ab, um nachzuladen und darauf gleich die nächste Salve zu schießen, er schreibt:
Wenn Sie dem keine Aufmerksamkeit schenken, werden Sie herausfinden, dass Sie gar keine Schmerzen haben. Versuchen Sie es einfach und erinnern Sie sich daran, wenn Ihnen nächstes Mal jemand auf‘s Hühnerauge tritt.
Weiter heißt es, er (Dr. Mac) behaupte, in gesundheitlichen Angelegenheiten voller Scharfsinn zu sein, und er sage, Gesundheit sei der natürliche Zustand des Menschen und eine Krankheit sei lediglich die Abwesenheit von Gesundheit. Bei derart weisen Ausführungen müsse niemand mehr um die Antwort auf die Frage verlegen sein, warum Männer ohne Haare kahl seien! Bissig geht der Autor zu Werke als es um die Ernährung geht, er schreibt, MacDonald bestehe sehr auf der Ernährung. Wenn man seinen Rat annehmen wolle, solle man Tabak, Schnaps, Kaugummi usw. aufgeben, „jene Dinge, die selbst ein Hund nicht frisst“, zitiert er ihn amüsiert und macht sich auch darüber lustig, dass man „mindestens zwei Liter Wasser pro Tag“ trinken sollte.
Wie man sich entspannt und neu belebt - Band 2 - Lesungen XI - XX
A5, Paperback, 180 Seiten, Leseprobe [Link]
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[Anm.: Im Vorwort zu „Jenseits des Himalaya“ sagt Dr. Mac zu den Kritikern sinngemäß: Ich rate Ihnen nichts zu kritisieren, wovon Sie nichts verstehen, oder Sie tragen lediglich Ihre eigene Dummheit zur Schau. Wie wahr das doch ist. Spätestens ab 1933 taucht übrigens Dr. Baynes Buch "Supreme Power Course" in vielen australischen Zeitungsmeldungen auf, und es ist gut möglich, dass er zu dieser Zeit (1931) bereits ein Skript dieses Buches für seine Vorträge verwendet. Einen Teil dieses Buches können Sie hier [Link] in der unteren linken Bildfläche betrachten.]
Nun hat sich der Autor warmgeschossen, eingeschossen auf sein Opfer und er schreibt, es gäbe eine Frau, die als Biochemikerin tätig sei, und eine Freundin, die sie dem Arzt Dr. MacDonald vorstellt habe, der einen Vortrag über Psychologie in Sydney angeboten habe. "Mac-Donald" habe nach einem Büro gesucht und die Dame und er seien darin übereingekommen, dass er ihr Büro als Adresse verwenden sollte und im Gegenzuge ihr Geschäft auf seiner Plattform bewürbe.
Nach einem Vortrag im Psychology Club, so schreibt er weiter, seien ziemlich viele Leute in den bio-chemischen Salon geströmt, um von MacDonald behandelt zu werden, der eigene Mitarbeiter eingesetzt und so gehandelt hätte, als wäre er der Pächter der Räumlichkeiten. Das habe seine Geschäftshostess zu Einwänden veranlasst, und sie habe, „nachdem MacDonald inzwischen als MacDONALD-BAYNE“ etwa drei Monate lang täglich Patienten behandelt hätte, verlangt, dass er ihr etwas Geld für die Miete des Gebäudes zahlen sollte, das er inzwischen fast monopolisiert genutzt hätte.
[Anm.: Meines Erachtens spricht das, und was darauf folgt, für sich, denn nun zitiert er die Dame.]
Er schreibt, die Dame behaupte, MacDonald habe seine Vorlesungen, „aus der Literatur von Elsie Lincoln Benedict, der Yankee-Dame, nachgebildet“, die in Australien mit ihrer Nummer „groß abgeräumt“ habe, indem sie den Leuten gesagt hätte, wie sie das bekämen, was sie wollten.
[Anm.: Elsie Lincoln Benedict hat beispielsweise ein Buch namens "How to Get Anything You Want" geschrieben. Der Titel allein weist schon in eine andere Richtung als Dr. Baynes Lehre, wenngleich es in ihrem Buch u. a. ebenfalls um die mentale Einstellung geht. Aber Dr. Bayne holt viel weiter aus und geht tiefer. Elsie Lincoln Benedict war wie Dr. Bayne in den frühen 1930er Jahren in Australien. Das war's aber meines Erachtens an Gemeinsamkeiten.]
Der Autor fährt fort, nachdem er zur „Literatur“ von Frau Benedict gefunden habe, hätte „Macdonald-cum-Bayne“ seine eigenen Vorlesungen in Korrespondenzform zum Preis von £ 3/3 für jeden ausgegeben, der beispielsweise die folgenden Dinge lernen wollte:
„Krebs, die am meisten gefürchtete aller Krankheiten, wird wahrscheinlich durch die Transplantation der Epithelzellen auf Bindegewebe verursacht.“
[Anm.: Na, ob er ihn da richtig zitiert?]
Wie man sich entspannt und neu belebt - Band 3 - Lesungen XXI - XXX
A5, Paperback, 180 Seiten, Leseprobe [Link]
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Hinsichtlich dessen habe Macdonald gesagt, es würde vielleicht drastisch erscheinen, zu sagen, dass das beste Heilmittel gegen Krebs und abnormes Wachstum die Anwendung einer universalen Kraft in ihrer hemmenden Form sei. Durch ein System mysteriöser Übungen und Bauchatmung umreiße MacDonald schließlich in seinen Kursen komplette Heilmethoden für Kopfschmerzen, Asthma und Rheuma – bis hin zum Alkoholismus.
Der Autor schließt seinen Artikel mit einer letzten Salve und schreibt, das Ganze würde durch eine seltsame Reihe von Heilmitteln abgerundet, die in Indien verwendet würden, und MacDonald habe umrissen, wie die „wirksame Beseitigung von Krankheiten“ bewirkt würde, indem man ein Stück Flanell über den betroffenen Teil lege, und durch den Mund aus- und durch die Nase einatme. Ein Schmerz im Nacken würde daher zu einem echten Problem, vermutet er eine Pointe getroffen zu haben und er schließt mit den Worten:
"Alles seltsam, sehr seltsam, aber MacDonald ermöglicht es seinen Lebensunterhalt.“
[Anm.: ... naja. Es gibt Dokumente aus dieser Zeit, wo Dr. Bayne seinen bürgerlichen Namen Murdo Bayne MacDonald zu seinem Autorennamen Murdo MacDonald-Bayne ändert. Dass der Autor ihn als Arzt betitelt, zeugt ebenfalls von keiner guten Recherche, aber immerhin hatte der "Journalist" etwas, womit er seinen Lebensunterhalt bestreiten konnte - und wir 93 Jahre später etwas zum Schmunzeln.]