Brief 25: Die Heilkraft des Denkens


Meine lieben Freunde, ich muss Ihnen nicht sagen, wie wundervoll die Ergebnisse der Zuflucht sind, denn Sie wissen bereits, was sie für Sie getan hat.

Weil in diesem Monat wenig Raum zur Verfügung steht, habe ich lediglich Auszüge aus drei Briefen für Sie ausgewählt.

Vielen Dank. „Ich weiß nicht, was ich ohne Ihre monatlichen Briefe getan hätte. Jedes Mal wenn ich sie lese, erfahre ich weitere Erleuchtung. Die Wahrheit, die Sie offenbaren, hat mich von all meinen Leiden geheilt. Gott segne Sie.“ O. R.

Ich bin so dankbar für Ihre wundervolle Hilfe. „Als ich darum bat, dass mein Name im Zufluchtsregister aufgenommen würde, war ich verzweifelt. Nun sind mysteriöse Dinge geschehen, mit dem Ergebnis, dass unser Zuhause glücklicher denn je ist. Ich bin sehr dankbar.“ D. G.

„Unsere Gruppe versammelt sich, wenn Ihr Brief eintrifft und wir lesen und diskustieren ihn gemeinsam. Wir können mit Worten nicht sagen, wie dankbar wir für Ihre wundervolle Weisheit sind. Wie diese Weisheit uns allen geholfen hat, ist nicht abzuschätzen. Es ist zu wundervoll, was Sie für uns alle getan haben. Wäre es möglich, dass Sie das nächste Mal etwas zum Thema Heilungsgedanken und die beste Art der Projektion schreiben? Wir wüden Ihre Anweisungen zu diesem Thema sehr schätzen.“ D. D. C.

Den Brief dieses Monats habe ich abermals auf eine Anfrage hin verfasst, dieses Mal kam die Anfrage von D. D. C. Ich danke Ihnen, D. D. C., für Ihren Brief und Ihre Anfrage, denn an diesem Thema bin auch ich sehr interessiert, und ich hoffe, dass mein Brief in diesem Monat für alle, die ihn lesen, von großem Nutzen ist.

Die Heilkraft des Denkens

Es stellt sich die Frage, wie wir mittels der Zuflucht zu den besten Ergebnissen gelangen. Wir alle kennen die Kraft des Denkens und sprechen darüber, Gedanken der Liebe und der Heilung an Bedürftige zu senden. Vielen wird geholfen und viele werden geheilt, einge behaupten sogar, dass ein Wunder geschehen sei. Aber es gibt keine Wunder, es gibt nur Ursache und Wirkung.

Dennoch gibt es einige, die keine Ergebnisse erzielen und sich fragen, warum das so ist.

Nun, es dreht sich bei denen, die leiden, nicht bloß um das Einstellen, und es dreht sich auch nicht bloß darum, wie man Gedanken an jemanden sendet, der leidet bzw. nicht leidet. Es ist eine Frage des Denkens selbst.

Kann jemandem geholfen werden, dessen Geist mit Negativität erfüllt ist bzw. kann irgendwer irgendwem helfen, wenn man seiner selbst nicht sicher ist?

12 Briefe aus der Zuflucht 1949

Buch, A5, Paperback, 116 Seiten Leseprobe (mehr)

12 Briefe aus der Zuflucht 1949

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Wenn Sie sich mit einer Erwartung einstellen, wissend, dass die Gegenwart in Ihnen ist, werden Sie die Hilfe und Stärke all jener Gedanken empfangen, die einer ähnlichen Natur sind.

Wenn Sie stark sind, sicher, zielgerichtet, gewahr der Gegenwart, werden Sie automatisch jedem in Ihrer Umgebung helfen. Aber diese Sicherheit, diese Stärke, dieses Gewahrsein kommt nur, wenn die Gegenwart der „Gegenwart“ verwirklicht wird. Darin liegt Ihre Stärke, darin liegt Ihre Kraft zu helfen, zu heilen und darin liegt die Heilkraft – und in nichts Anderem.


Wenn diese Verwirklichung fehlt, was macht Ihr Denken dann schon aus? Wenn Ihr Denken mit Zweifeln, mit Krankheiten und mit Begrenzungen erfüllt ist, dann ist Ihr Denken von geringem Wert für Sie selbst und für andere.

Wenn Sie Ihr Denken mit Ihrem Gefühl der Negativität schwächen, kann Ihr Denken nur seinesgleichen produzieren. Ihr Denken muss von innen mit der Essenz der Gegenwart geladen sein, dann kommen mit Sicherheit Ergebnisse zustande, weil das Denken sich selbst im exakten Verhältnis zur Verwirklichung desjenigen, der denkt, reproduziert.

Es heißt, es gäbe zwei Bäume im Garten der Seele. Einer ist der Baum des Lebens und der andere ist der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Es heißt, wir sollten uns an den Baum des Lebens halten, weil das unser Heil sei.

Die Bedeutung ist klar. Der Baum des Lebens hat eine wirkliche Existenz, wobei seine Wurzeln ewig sind, während der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse relativ ist und seine Wurzeln lediglich in des Menschen Geist langen. Wenn wir das erkennen, wissen wir um das, was wirklich und ewig und um das, was veränderlich und relativ ist, wir wissen um das, worauf wir uns verlassen und um das, worauf wir uns nicht verlassen können. Das eine ist göttlich und das andere ist menschlich.

Es ist ja schön und gut, wenn man durch spontanes Handeln helfen will, doch wenn dieses Handeln nicht mit der wirklichen Qualität der Gegenwart beibehalten wird, ist die Hilfe nicht vollständig.

Für denjenigen, der wahrlich in der Gegenwart lebt, existieren Zeit und Raum nicht, auch gibt es für denjenigen, welcher der Ewigkeit in der Gegenwart gewahr ist, keine Angst vor dem Tod oder vor Krankheit. Wenn Sie die ganze Zeit so leben, dass Sie etwas erhoffen und sich fürchten und nicht voll konzentriert in der Gegenwart sind, die ewig ist, dann ist Ihr Denken durch Ihre Geisteseinstellung zu Krankheit und Tod geschwächt.

Ihr Denken muss so beschaffen sein, dass es mühelos ist, im Wissen darum, dass Sie und die Gegenwart ein uns dasselbe sind. Denn die Gegenwart hat sich selbst individualisiert und Sie sind diese Individualisierung – wenn das verwirklicht wird, wird das Individuum zur Gegenwart.

Wenn Sie aber die ganze Zeit in Ihrer Vorstellung verstrickt einen Zweifel hegen und sich fragen, ob Sie hilfreich sind oder nicht, oder ob Sie Ergebnisse erhalten oder nicht, dann sind Sie in einen mentalen Kampf verstrickt, der nicht mit der Gegenwart erfüllt ist.

Die Gegenwart ist in jedem gegenwärtig und das ist die Quelle Ihrer Heilung. Daher müssen Sie die Gegenwart verwirklichen, in der es keine Trennung gibt – nicht die Projektion von Gedanken an einen Einzelnen, vor dem Hintergrund einer Vorstellung von Krankheit, denn das ist der Baum, dessen Wurzeln lediglich in des Menschen Geist langen und der keine wirkliche Existenz hat, ganz im Gegensatz zum Baum des Lebens, der die Gegenwart ist.

Sie werden somit leicht einsehen, dass Sie keine Ergebnisse erhalten, wenn Sie nicht wirklich verstehen, dass Liebe, Leben und Gesundheit die einzige Wirklichkeit sind und stattdessen noch immer glauben, dass Krankheit, Angst und Tod eine wirklich Existenz haben.

Der Meister Jesus war stets der Gegenwart gewahr. Seine Worte waren, „Deine Sünden sind vergeben, stehe auf und geh“, zeigend, dass allein die Gegenwart überhaupt eine wirkliche Existenz hatte. Das war die mühelose und automatische Projektion der Heilungskräfte, geladen mit der Gegenwart, welche die Kraft beinhaltet, alle Bedingungen aufzulösen.

Es ist für Sie notwendig, dass Sie verstehen, dass die Gegenwart gegenwärtig ist, stets zugegen, und das erfüllt die Gesetzmäßigkeit der Gedankenprojektion. Was wirklich zählt, ist die Wahrheit zu kennen, und nicht bloß Heilgedanken zu versenden, die mit Unsicherheit erfüllt sind.

Die Aussage des Meisters, „Ich und der Vater sind eins, es ist der Vater, der stets in mir bleibt und seine eigenen Taten vollbringt“, zeigt, dass die Gegenwart im Einzelnen stets gegenwärtig ist.

Ich kann es nicht besser darstellen als es in Bezug zum Werk des Meisters zu setzen, um die Wichtigkeit dessen zu betonen, was ich sage.

Jesus reiste heilend und lehrend auf und ab durch das Land und die Nachricht von seiner wundervollen Heilkraft verbreitete sich nah und fern. Als er nach Kapernaum kam, kam ein Mann namens Jairus zu ihm, ein bedeutendes Mitglied der Kirche und der Gesellschaft, und er flehte ihn an, seine kleine, zwölfjährige Tochter zu heilen, die von den Ärzten als unheilbar aufgegeben worden war – und was ich Ihnen sage, wird die wahre Bedeutung der Gegenwart offenbaren.

Jesus heilte zu jener Zeit als Jairus an ihn herantrat und weil ihn des Vaters Kummer dauerte, pausierte er in seiner Lehre und ging zum Haus, wo das kleine Mädchen lag. Man kann sich das Gedränge der Menschen vorstellen, die ihm folgten, um das mit anzusehen, ein weiteres Wunder, deshalb drängten sie sich dicht um und an den Meister.

Des Meisters Geist war klar. Er war sicher, zielgerichtet, die Verwirklichung der Gegenwart stand im Zenit. Sein ganzes Wesen war mit der Lebenskraft geladen, die jeden Moment entladen werden konnte. Als er spürte, dass jemand auf der Suche nach Heilung sein Gewand berührte, nahm er sofort wahr, was geschehen war, denn er spürte, wie der Strom der Lebenskraft von ihm floss, und er wusste, dass ihn jemand empfangen hatte. Er wandte sich um und fragte, „Kraft ist von mir genommen worden, wer hat mein Gewand berührt?“

Nun war es offensichtlich, dass viele sein Gewand berührt hatten, aber nur eine Frau hatte die Kraft der Heilung beansprucht. Daher war sein Gewand in einer bestimmten Weise berührt worden und die Kraft war zu der Frau geflossen, die sie so inbrünstig gesucht hatte. An Ort und Stelle war die Frau geheilt und er sprach zu ihr den Segen, „Dein Glaube hat dich ganz gemacht“, denn er kannte ihre mentale Einstellung ihm gegenüber. Es ist die Gegenwart, die Sie verwirklichen und fühlen müssen, so dass jene, die der Wahrheit gegenüber unwissend sind und ungeduldig nach ihr suchen, sie jederzeit haben können. Der Glaube wird diese Menschen heilen, wobei deren Glaube auf deren Bereitschaft zum Empfangen beruht.

Viele sind gefangen mit ihren kleinen Göttern, ihren kleinen Zeremonien, den Lehrmethoden und den unterschiedlichen Glaubensvorstellungen und Ängsten, auf dass sie ja keine Todsünde begehen. Sie fürchten sich, aus ihren Käfigen herauszutreten und nach der Freiheit und dem Leben zu suchen. Sie sind durchtränkt von ihren Illusionen und behaupten, diese seien Wissen. Weil sie das Wirkliche nicht kennen, „die Gegenwart“, sind diese Illusionen für sie Wirklichkeiten.

Ich muss die Geschichte von der Heilung des kleinen Mädchens abschließen. Als Jesus zum Haus kam, kamen die Diener und Verwandten heraus und taten ihren Kummer kund, genährt durch ein gewisses Maß an Groll, weil der Heiler nicht früher eingetroffen war, so dass das kleine Mädchen gestorben war.

Ob dieser schrecklichen Nachricht, auf dem Höhepunkt seiner Hoffnung, brach Jairus zusammen. Als Jesus seinen großen Kummer sah, wandte er sich an ihn und sagte, „Jairus, habe Glauben, glaube mit deinem ganzen Herzen und DIE GEGENWART GOTTES wird dir offenbart werden.“

Hier ist die Anweisung vom Meister selbst, „Glaube mit deinem ganzen Herzen an die Gegenwart Gottes.

Jesus rief dann drei seiner Schüler zu sich, Petrus, Jakobus und Johannes, und sie gingen ins Haus. Seine erste Handlung bestand darin, die weinende Familie samt der klagenden Nachbarn hinauszuschicken, weil sie von geringem Wert waren, da sie an Krankheit und Tod glaubten. Dann nahm er die Hand des Mädchens, und die seltsamste Sache geschah. Die kleine Brust schwoll mit dem Atem des Lebens und die Wangen des Kindes röteten sich und das Mädchen öffnete seine Augen mit einem fragenden Blick. Das Mädchen sah in die Augen Jesu – DIE GEGENWART HATTE DIE GEGENWART GETROFFEN.

Auch seine Schüler waren erstaunt und die Menschen im Gedränge, das ihm folgte, trauten ihren eigenen Augen kaum. Das aber waren seine Worte, „Wenn ihr doch nur an mich glaubt und an das, was ich euch lehre – diese Dinge, die ihr mich tun seht, werdet auch ihr tun, sogar größere Dinge werdet ihr tun und alles, was ihr in meinem Namen erbittet, wird der Vater euch geben.“ SEIN NAME WAR DIE GEGENWART.

Dasselbe Leben, das im Vater war, wurde im Sohn zum Ausdruck gebracht. Das ist die Gegenwart, die überall allgegenwärtig ist, nicht nur im Sichtbaren sondern auch im Unsichtbaren. Die Gegenwart stirbt nie, auch verblasst sie nicht.

Der Beweis der Heilung liegt in der Versicherung der mächtigen Kraft und Ihres Verstehens – mit all Ihrem Herzen – dass die Gegenwart überall ist; und die Heilung wird zur Auflösungsaktion der Illusion, die im Geiste des Menschen festgehalten wird, aber wenige Menschen können das erkennen. Die Menschen hängen sich an die Anerkennung des Problems, während sie glauben, dass sie die Heilung bewirken. Das ist reine Trennung, welche die große Illusion ist. Verstehen und Liebe sind die höchsten Errungenschaften. Die Welt sind wir selbst und die Welt verändert sich mit einem Wandel in uns. Vor allem Anderen müssen wir die Gegenwart verwirklichen, die überall allgegenwärtig ist. Das, in sich selbst, ist Heilung.

Danksagung / Gebet

Oh, göttliche Gegenwart, die du unsichtbar bleibst und dich dennoch selbst in der sichtbaren Form ausdrückst, ich sehe nur „Einen“, der viele wird und weiterhin „Einer“ bleibt.

Es ist deine Gegenwart allein, welche die Verflechtungen unseres selbst gewobenen Netzes der Illusionen lockern wird.

Deine Gegenwart wird in der Blüte der Menschheit offenbart. Mögen alle zu ihrer Einsheit mit dir erwachen und deine Liebe wird sie an deine Brust, in „unsere ewige Heimat“, führen, oh, geliebter „Einer.“

MEIN FRIEDEN UND MEINE LIEBE BLEIBEN BEI IHNEN

Ergebenst Ihr,
M. MacDONALD-BAYNE

Anmerkung: Eine Fußnote des neuseeländischen Herausgebers Kenrick Finlayson besagt, dass dieser Brief eine bearbeitete Version von Lesung 7, „Quality”, im posthum veröffentlichten Buch „Developing Your Faith” (Ihren Glauben entwickeln) vom 22. November 1949 ist.