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Vancouver, Juli 1936 - Zurück aus Tibet & Ein Interview mit Frau Chisholm


Auf den Tag genau vor 88 Jahren, am 30. Juli 1936, veröffentlicht die Zeitung "Vancouver Sun” aus Vancouver, Kanada, auf Seite 6 in einer Sonderausgabe einen Artikel, in dem es heißt, dass Murdo MacDonald-Bayne gerade von seiner Tibetreise zurückgekehrt sei. Er würde über die wundersame Welt der Lamas berichten, von der Supertechnik und den Generalschlüssel für dauerhafte Gesundheit, ebensolches Glück und Wohlstand reichen. Seine Vorträge hält er im "Oak Room Hotel" in Vancouver am 28., 29., 30. und 31. Juli. Es heißt, er habe bei den großen Meistern des Ostens in Indien und Tibet gelebt und studiert. Er würde in einfacher Sprache die richtige wissenschaftliche Anwendung der dynamischen dynamische Kräfte des Menschen vermitteln. Wieder wird eine Silver Collection angekündigt und es können schriftlich Fragen eingereicht werden.

Anmerkung: Man beachte, dass Dr. Bayne laut dieses Zeitungsartikels bereits 1936 aus Tibet zurückkahm! Es ist durchaus bemerkenswert, dass Kenrick Finlayson aus Neuseeland auf seiner ehemaligen Webseite zurecht anzweifelt, dass Dr. Bayne, wie gemeinhin angenommen, Tibet in den Jahren 1936-1937 bereiste. Der folgende Artikel gliedert sich in deutsche Übersetzung wie folgt:

Ein Interview mit F. J. Chisholm

Ebenfalls dabei ist seine Schwester (F. J. Chisholm) von der es nebst anderem in jener Sonderausgabe vom 30. Juli 1936 heißt, sie sei eine interessante Besucherin in der Stadt und die Schwester des Direktors des "College of Universal Science und Ancient Learning" (… und antiken Lernens), der sich auf einer weltweiten Vortragsreise befände.

Reisebegleiterin ihres Bruders

Weiter heißt es in diesem langen Artikel, diese kleine Frau mit einer sanften Stimme sei eigentlich in Schottland zu Hause, jedoch seit mehreren Jahren die Reisebegleiterin ihres Bruders. Zusammen seien sie im äquatorialen Dschungel, im mysteriösen Thibet (hier mit "h" geschrieben, was man selten sieht), in Ceylon (heutiges Sri Lanka), in Indien und in den von Tigern durchsetzten afrikanischen Gegenden gewesen und sie hätte mit ihm dabei sowohl Nervenkitzel als auch Schönheit und Erhabenheit kennenlernen dürfen, was nur wenigen wagemutigen Frauen zuteil würde.

Murdo MacDonald-Bayne habe sich in den vergangen Jahren auf der ganzen Welt verzweigt und Zentren für die Lehre und das Üben der antiken Geheimnisse und einer modernen Art eines "ausstrahlenden Lebens" errichtet und er hoffe, in Vancouver einen weiteren Sprengel zu etablieren.

Tibet 2.0

Es heißt sogar, er sei gerade von seiner zweiten (!) Tibetreise von den Meistern des Ostens im Himalaya zurückgekehrt, wo er sich deren praktisches Wissen durch ein strenges Training unter deren Anleitung angeeignet habe. Es heißt, er würde jeden Abend auf der Leinwand Dias seiner Reise zeigen!

Der Autor eines anderen Artikels fragt sich, wie diese sehr feminine und blasse Frau, die sanfte Schals möge, die Härten solcher abenteuerlichen Reisen durchstanden hätte, wo sie doch eine Erscheinung sei, die man eher in einem gemütlichen Haus beim Tee in einem Malzimmer vermuten würde.

Reiseerlebnisse

Doch Frau Chisholm gehe sehr sachlich mit den Dingen um, heißt es, und sie würde frei eingestehen, dass es mehr als aufregend gewesen sei, auf einem Elefanten zu sitzen, der angesichts eines Tigers die Flucht ergreife. Nachts im Zelt habe sie sich bei den vielen Tierlauten in der Nähe des Feuers, das ihr Lager schützte, jedoch keine großen Sorgen gemacht.

Beschreibungen wie in "Beyond the Himalayas"

Schlangen möge sie nicht, heißt es weiter, doch sie sei nie gebissen worden, obwohl sie viele gesehen hätte. Während ihrer Reisejahre habe sie eine erstaunliche Bildersammlung aufgebaut – kleine tibetische Frauen sähe man darauf und in Klammern ist bemerkt, dass (das "schwächere" Geschlecht dort die Arbeit verrichte) und Ladungen umhertrage, die das Gewicht eines Pianos hätten – wobei sie sich damit behelfen würden, dass sie das Gewicht durch Riemen auch auf die Stirn leiteten. Ein anderes Mal ist von Photos aus Simbabwe die Rede, von 3000 Jahre alten Ruinen in Afrika, von Kellerpassagen, Türmen und Mauern, die noch immer stünden, alles wundersam und ohne die Zuhilfenahme von Mörtel zusammengefügt. Sie sagt, sie habe die Victoriafälle in Badekleidung besucht, weil der Spray des tosenden Wassers Meilen rundum alles durchnässt hätte. Sie hätten an den Victoriafällen Bäume gesehen, die selbst bekannte große Bäume wie Sprösslinge erscheinen ließen.

Das Boot "Sul San"

Auf dem mit Krokodilen durchsetzten Fluss Sambesi habe sie in den Ästen über sich Schlagen gesehen, die sich um die Äste geschlängelt hätten. Das Boot "Sul San“, auf dem Frau Chisholm zusammen mit ihrem Bruder das Chinesische Meer durchfahren habe, sei von Wachen begleitet worden, um sie vor Piraten zu schützen, wobei sie die einzige weiße Frau an Bord gewesen sei.

Es heißt weiter, Frau Chisholm würden die wunderschönen Häuser in einem bestimmten Bezirk von Kapstadt, Südafrika, gefallen und das halbtropische Klima in Sichtweite des Tafelberges.

Mit dem Auto unterwegs

Frau Chisholm und ihr Bruder würden es lieben, mit dem Automobil zu reisen, wenn die Straßen gut genug dafür seien. Für gewöhnlich würden sie sich in jedem Staat ein Automobil kaufen, es im nächsten wieder verkaufen und sich ein neues holen, dabei hätten sie alle möglichen Autos gefahren, auch einen Cadillac.

Es heißt, Frau Chisholm hätte ein Tagebuch ihrer Reisen geführt, das sie eines Tages veröffentlichen wolle, wenn sie sich zur Ruhe setze. Wenn sie Vancouver verlasse, wolle sie zusammen mit ihrem Bruder durch die Vereinigten Staaten reisen, sagt sie, wo er Vorträge halten wolle. Später im Jahr würden sie zurück nach Inverness ins schottische Hochland zurückkehren, worüber Frau Chisholm froh sei, weil sie sich darauf freue, "ein Weilchen sesshaft zu werden“, das gäbe sie zu. Mit diesen Worten endet dieser sehr informative Artikel aus dem Jahre 1936.