· 

Das verbotene Land (The Forbidden Land), Western Mail 1941


Ein Ausschnitt aus der chronologischen Biographie über Murdo MacDonald-Bayne namens "Zuflucht Johannesburg - Über ein Hochhaus, einen Hengst und den Heiler Murdo MacDonald-Bayne", Seite 189
Ein Ausschnitt aus der chronologischen Biographie über Murdo MacDonald-Bayne namens "Zuflucht Johannesburg - Über ein Hochhaus, einen Hengst und den Heiler Murdo MacDonald-Bayne", Seite 189

Auf den Tag genau vor 83 Jahren, am 18. September 1941, veröffentlicht die Zeitung "Western Mail” aus Perth, Australien, auf Seite 3 ganzseitig einen der wohl prächtigsten Artikel mit der Überschrift "The Forbidden Land" (Das verbotene Land), wobei dieser Artikel auf Seite 12 fortgesetzt wird. Dieser Artikel beinhaltet Photos von tibetischen Frauen, von einem Kloster in der Nähe von Yangtse, von einer Levitation und eine Art Logo. Die Inschrift "The Forbidden Land" ist hier offensichtlich in jenes Photo eingefügt, von dem bereits 1938 im Buch "The Higher Power You Can Use" ein Ausschnitt zu sehen ist. Direkt unter diesem Bild befindet sich links oben eine Art Logo, das möglicherweise von Murdo MacDonald-Bayne stammt, denn er selbst hat diesen Artikel verfasst, wo es in der redaktionellen Aufbereitung zunächst heißt:

Wenige Europäer hätten Tibet je betreten, denn obwohl Tibet jetzt seine Politik der geschlossenen Grenzen nicht mehr aufrecht erhalte, der es seinen Namen, "Das verbotene Land", verdanke, stellten die Unzugänglichkeit der hohen Gebirgsebenen und die Schwierigkeit, eine Genehmigung zu erhalten, große Hürden dar. Dr. M. MacDonald-Bayne, der sich gegenwärtig in Perth aufhalte, sei einer der wenigen glücklichen Menschen, die dort gewesen seien. Er habe diesen interessanten Artikel für die "Western Mail" geschrieben. Murdo MacDonald-Bayne schreibe im Folgenden:

Viele von Ihnen haben den Film namens "Lost Horizon" (Der verlorene Horizont) gesehen und Sie waren zweifellos beeindruckt. Doch die Wunder des wirklichen verlorenen Horizonts weit entfernt jenseits des Himalaya zu sehen, ist eine der unvergesslichsten Lebenserfahrungen. Stellen Sie sich Täler vor, die 12 bis 15 Tausend Fuß über dem Meeresspiegel liegen, mit vereinzelten Seen und grünem Grasland, durch das rauschende Flüsse fließen, von thronenden und schneebedeckten Bergen ringsum gesäumt, die im Sonnenlicht glänzen: Mit Klöstern, die in mysteriöser Weise in Berghänge hinein gebaut wurden, von wo man meilenweit ganze Täler überblicken kann. Diese einzigartige und bezaubernde Schönheit ist unbeschreiblich, und bei vollem Mond kann man eine sogar noch inspirierendere Aussicht genießen – thronende Klöster reiner tibetischer Architektur, deren Silhouetten sich in den großartigen mit ewigem Schnee bedeckten Bergen abzeichnen, die das Licht des Silbermondes reflektieren und ihren Schatten auf die darunter liegenden Täler werfen. Das sanfte Licht, die frische Luft und die Stille der Atmosphäre, all das gibt einem das Gefühl, dass das ganze Land meditiert.

Wenn dann die Stille von der eigentümlichen tibetischen Musik, begleitet vom Singen tausender Lamas beim Abendgebet, durchbrochen wird, dann kann man das mit nichts vergleichen, weil es außerhalb Tibets nichts Vergleichbares gibt. Wahrlich ist Tibet ein verbotenes Land und in diesem vor dem Rest der Welt verborgenen Land findet man die ältesten Wissenschaftler, Philosophen und Forscher der menschlichen Kulturgeschichte. Ihre Forschungen und Experimente der vergangenen Jahrhunderte offenbaren die verborgensten Geheimnisse der tiefsten menschlichen Seele. Der Westen hat die Tragweite dessen noch nicht begriffen.

Ein Land der Mystiker

Tibet ist ebenfalls ein Land der Mystiker, für die Wunder so natürlich wie das Atmen sind. Jahrhundertelang hat Tibet seine Geheimnisse vor den neugierigen Augen der Außenwelt bewahrt. Frühere Erkunder dieses Landes wurden entweder getötet oder gefoltert. Ich war einer der wenigen glücklichen Menschen, denen es gelang, sowohl eine Erlaubnis der indischen als auch der tibetischen Regierung zu erhalten, um in dieses mystische Land vorzudringen, in dem sich seit mehr als tausend Jahren nichts verändert hat und wo alterslose Meister sich in die unzugänglichsten Zufluchten des großartigen Himalayagebirges zurückgezogen haben, deren Zutritt allen ohne Erlaubnis verwehrt bleibt.

Es findet sich auf dieser Seite 3 neben zwei weiteren Bildern, auf die hier kurz eingegangen werden muss, noch der Hinweis, dass dieser Artikel auf Seite 12 fortgesetzt wird. Während im Artikel aus der Zeitung "The Sun" vom 6. Juni 1940 [Link] nur ein "Mädchen" zu sehen war, wird dieses Bild zusammen mit einem anderen Mädchen hier als "Tibetan women" (Tibetische Frauen) betitelt und es ist offensichtlich so, dass man in "The Sun" im Jahre 1940 nur einen Ausschnitt dieses Bildes verwendet hat.

Dieser von Dr. Bayne selbst geschriebene Artikel, klingt bereits nahezu wörtlich wie vieles, was er in seinem Buch "Beyond the Himalayas [Link]" (Jenseits des Himalaya) [Link] beschreibt, bspw. die Landschaft, die Klöster, die Musik, den Yak, die Polyandrie, die verschiedenen Gesellschaftsschichten, die Bestattungsrituale - und insbesondere, wie er seine Ankunft in Kalimpong beschreibt. Auch erwähnt er Herrn Gould, dem er seine Reise verdanke und er erwähnt darüber hinaus die körperlichen Strapazen aufgrund der Höhenlage.

Anmerkung: Sir Basil Gould ist neben David MacDonald [Link] eine Schlüsselfigur zur Tibetreise Dr. Baynes. Er erwähnt ihn ebenfalls in seinem Buch "Beyond the Himalayas" und es ist anzunehmen, dass jene Reise allein mittels der Hilfe dieser beiden Männer überhaupt erst möglich wurde.