Wir brauchten drei Tage, um diesen Punkt zu erreichen, wobei das Gehen auf einem knapp sechzig Zentimeter breiten Pfad sehr mühsam war, aber schließlich erreichten wir die Handelsroute, was die
Reise vergleichsweise einfach machte. Als wir eine kleine Stadt namens Pede Dzong erreichten, suchte mein Freund einen befreundeten Führer auf, der uns zwei Ponys zur Verfügung stellte. Ich war
sehr glücklich, dass mir dieses treue tibetische Pony für den ganzen Weg nach Zamsar und zurück zur Verfügung stand. Es war ein pechschwarzer Hengst, ohne einen einzigen weißen Flecken und sehr
sicheren Schrittes. Ich nannte ihn Black Prince. Am Anfang war er etwas stürmisch, aber er beruhigte sich als wir einander kennenlernten. Es war mir stets gegeben, gut mit Pferden umgehen zu
können, weil ich in meiner Jugend mit ihnen aufgewachsen war.
Ich erinnere mich, dass wir in meiner Kindheit einen sehr wilden, schwarzen Hengst namens Black Prince
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3. Auflage Nov. 2014, Softcover, A5, 204 Seiten, ISBN 978-3-943313-22-2
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hatten. Niemand außer mir traute sich, seine offene Box zu betreten und ihn mit Leinsamenkeksen zu füttern, die er genüsslich kaute. Eines Tages erwischten mich meine Eltern dabei und konnten es
nicht fassen, tatsächlich verboten sie mir, es wieder zu tun. Doch ich liebte jenes Pferd, und zu keiner Zeit hat es je versucht mich zu treten oder zu beißen. Von da an hieß es von mir, ich sei
ein Pferdeflüsterer. Was das bedeutete, wusste ich nicht, und es wurde ein Geheimnis darum gemacht. Doch ich bin überzeugt davon, dass es so etwas wie einen Pferdeflüsterer nicht gibt, nur einen
Widerhall auf jene Liebe, die man für Tiere empfindet. Mein tibetisches Pony erinnerte mich an Black Prince, daher sein Name.
Ich sprach mit meinem Freund auf unserem Weg über allgemeine Dinge, denn wir hatten ja bereits entschieden, unser wirkliches Werk nicht weiter zu verfolgen, bis wir Zamsar erreicht hätten. [...]
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