(Dr. Murdo MacDonald-Baynes aufgenommene Lesungen in Pretoria und Johannesburg, Südafrika, 1949 - 1954. Dieser Artikel wurde 1986
von Lora Mendel in Canada geschrieben.)
In all den Jahren haben mich viele Menschen gefragt: "Wie bist du dazu gekommen, dich mit der ganzen Arbeit der Tonbandaufnahmen und der Bücher Dr. MacDonald-Baynes zu beschäftigen?" Oder sie fragten: "Wie kommt es, dass die Tonbandaufnahmen der Vorlesungen, die Dr. Mac in Südafrika gegeben hat, in Canada gelandet sind?"
Ich muss zugeben, dass auf den ersten Blick eine Verbindung kaum zu erkennen ist. Aber ich werde mich bemühen, Ihnen eine Kette von Ereignissen zu schildern, die zur letztendlichen Herausforderung der weltweiten Wiederauflage seiner Lesungen führte - nachdem diese ein Jubiläum brach gelegen hatten.
Im Jahre 1960, ich war damals Anfang 20, empfahl man mir einige Yoga-Bücher, was dazu führte, dass ich in den Besitz eines Kataloges von L. N. Fowler Co., eines Verlages in England, kam. Ich suchte mir ein paar Bücher aus, doch was wirklich meine Aufmerksamkeit erregte, waren jene Titel der Bücher Dr. MacDonald-Baynes. Und ich war äußerst beglückt sie zu lesen, als sie bei mir eintrafen.
Es war jene Art geistiger Führung, nach der ich gesucht hatte. Es war so aufrichtend, diese unterbewussten und unausgesprochenen Gedanken, die man bezüglich spiritueller Themen hat, zum vielleicht ersten Mal klar und wirklich zu erkennen. Schließlich bekam ich alle seine Bücher und sie blieben gute Freunde.
Doch es ist nur allzu wahr, dass, wenn wir jung sind, wir zu beschäftigt sind mit dem Leben des sogenannten Lebens. Wir streiten mit den Umständen, so dass wir geneigt sind, von der Oberfäche der Dinge zu schöpfen und niemals völlig verstehen, was die Bedeutung hinter all dem ist. Nach und nach entglitten mir seine Bücher, weil ich sie verlieh und nach einer Zeit war nur noch ein Buch übrig - Divine Healing of Mind and Body - aber selbst dieses verlieh ich noch.
Mit Mitte 30 begann ich eine Bestandsaufnahme, wohin das Leben mich führen würde und ich fühlte ein starkes Verlangen nach tieferen Antworten zu den Lebensfragen. Vielleicht kann man sagen, dass es ein innerer Ruf war. Wem sollte ich mich zuwenden?
Ich konnte mir damals nur vorstellen, innerlich Dr. Mac um Hilfe anzurufen und ich spürte einen unwiderstehlichen Antrieb, alle seine Bücher wieder zu erlangen - was mir gelang. Von da an studierte ich sie zwei weitere Jahre, wobei ich sie handschriftlich abschrieb, abtippte oder - sie laut las, wie Dr. Mac es empfohlen hatte.
Wie es sich ergab, arbeitete ich für eine Zeitung in Toronto und ich hatte die Idee, an drei Zeitungen in Südafrika zu schreiben, um Erkundigungen über die Informationen einzuziehen, die sie über Dr. Murdo MacDonald-Bayne aus der Zeit um 1946 hatten, als er Vorlesungen in Johannesburg und Pretoria (im Escom House) gab.
Die Zeitung "Rand" war so freundlich, eine Anzeige für mich zu schalten: "Suche nach Murdo-Freunden". Kurze Zeit später erhielt ich alle Arten lieber Briefe von Menschen, die seine ehemalige Studenten waren oder ihn indirekt kannten. Es war mit Sicherheit mehr als ich je erwartet hatte!
Ich korrenspondierte eineinhalb Jahre lang mit vielen Menschen, die so gütig waren, mir von ihren Erfahrungen zu schreiben. So komisch das klingt, erreichte es einen Punkt, an dem ich das Gefühl hatte, etwas mit dieser neuen Verbindung anfangen zu müssen, weil ich sonst platzen würde. Das führte zum Entschluss, zwei Wochen lang allein nach Südafrika zu fahren, um mich einfach mit diesen Menschen zu treffen. Irgendwie schien alles richtig und sich zu fügen. Ich startete im Oktober 1977 - nicht im Traum erahnend, was vor mir lag.
Das Wichtigste von allem war, dass ich Paul Troxler, einen der wenigen verbliebenen Studenten, die Dr. Macs Vorlesungen in Pretoria besucht hatten, dort in Pretoria traf.
Während ich Paul und seine charmante Frau Betty in ihrem Appartement traf, zeigte er mir einen kleinen Karton, der ein Original-Tonband von Dr. Macs Vorlesungen enthielt. Ich hatte nie zuvor solch ein Tonband gesehen und war neugierig, mehr darüber zu erfahren. Ich machte ein Photo von Paul, wie er das Tonband hält, aber weil es so klein war, war es später auf dem Ausdruck kaum zu sehen.
Pauls langjähriger Freund, Louis Thomas, hatte die Aufsicht über alle bespielten Tonbandaufnahmen der Vortragsreihe Dr. MacDonald-Baynes. Es hat den Anschein, dass er die Bänder fast zwanzig Jahre nach dem Fortgang Dr. Macs im Jahre 1955 bewahrt hat, wobei er nur gelegentlich erlaubte, dass eine magnetische Spule als Kopie ausgegeben wurde. Dann entschied er, den ganzen Haufen Bänder samt der Tonbandaufnahme-Maschine, die unglücklicherweise nicht funktionierte, an einen Freund, der in Upper Transvaal lebte, zu geben. Nach dessen Fortgang dachte dessen Sohn daran, die Tonbandaufnahmen zur sicheren Aufbewahrung an Paul zu geben, der ein lebenslanger, hingebungsvoller Nachfolger der Arbeit Dr. Macs war.
Ich hatte mit Paul gerade seit ein paar Monaten korrespondiert, als sich diese Geschehnisse ereigneten. Paul erwähnte in einem Brief, dass er die Bänder bei sich bewahrte und versprach, dass sie mir eine Kopie senden würden, sobald sie dazu in der Lage wären, damit ich Dr. Mac und seinen schottischen Akzent hören konnte. Das Tonband-Abspielgerät war zu der Zeit defekt und Ersatzteile waren in ihrer Ecke der Welt nicht zu bekommen. Man musste einsehen, dass es im Grunde genommen eine Antiquität war. Es war ein wirkliches Problem.
Am Ende meines sechstägigen Besuches in Pretoria nahm Paul mich schließlich zu einem Treffen mit Louis Thomas mit. (Kurz danach ging er von uns.) Dieser gab mir, kurz bevor wir uns verabschiedeten, eine 5-Inch-Magnetspulen-Kopie von Dr. Macs Lesungen. Ich war begeistert von dieser seltenen Gelegenheit, Dr. Macs Stimme hören zu können. Aber ich konnte sie nicht hören, bevor ich nicht nach Canada zurückgekehrt war. Dort musste ich den Kassettenrecorder eines Freundes leihen, um sie zu hören. Die Erfahrung machte einen tiefschürfenden Eindrück in meiner Seele - und obwohl es zuerst schwierig war, einigen seiner Gedankengänge in seinen Vorlesungen zu folgen, machte es die Wiederholung verständlicher. Viele seiner Studenten hatten gesagt, dass sie Jahre gebraucht hätten, um ganz zu verstehen, worüber er sprach. Und ich weiss, dass das wahr ist.
Unnötig zu sagen, dass ich sehr enthusiastisch bezüglich des Inhalts der Vorlesungen war und ich dachte, dass es eine gute Idee wäre, eine örtliche Aufnahme-Station damit zu beauftragen, Kopien auf Kassette von der Bandkassette herzustellen. Ich sandte eine Mustercassette an Paul und fragte, ob es nicht eine wundervoll Idee wäre, wenn alle Vorlesungen Dr. Macs verfügbar wären. Ich erkannte gar nicht, worauf ich mich da eingelassen hatte. Jedenfalls war der große Stolperstein, dass ich keine gute, funktionstüchtige Maschine hatte, auf der ich die Bänder abspielen konnte. Ich bot Paul an, wenn möglich, in Canada oder in den USA auf die Jagd nach einem Bandspielgerät zu gehen und es ihm dann zuzusenden.
Acht Monate vergingen und zwei oder drei alte rostige Rekorder und 800$ später gelang es mir, eine fast neue Webcor-Maschine zu bekommen, die aber nur zeitweise geliehen war. So ergab es sich, dass Paul mir mit der Post alle Bänder zum Umspielen nach Canada schickte.
Zu Beginn schickte Paul mir zwei Bänder: The True Torch of Progress und Your Faith that Produces Works. Ich hatte gehofft, eine Aufnahme-Firma die ganzen Aufnahmen machen zu lassen und begann mit den ersten beiden, aber ein junger Techniker - zweifellos im Bemühen, den Auftrag der Überspielung eines Bandes, das ich ihm mit der Maschine dagelassen hatte, schnell zu erledigen - brachte das Band The True Torch of Progress durcheinander, benutzte einen scharfen Gegenstand, um nach dem kaputten Ende zu suchen und zerstörte dieses Band hoffnungslos. Das Herz war mir schwer am nächsten Tag als ich im Aufnahmestudio die verstreuten Bänder sah. Es war pures Glück, dass ich schon früher zu Hause versucht hatte, eine Aufnahme dieses bestimmten Bandes auf einem anderer Rekorder anzufertigen, wobei es mir gelungen war es aufzunehmen. Das war alles, was ich in Zukunft zum Arbeiten hatte, wenn ich eine Masterkassette anfertigen wollte. Für Your Faith that Produces Works schickte ich das Band an Paul, nachdem ich es aufgenommen hatte, aber ich erfuhr später, dass es verloren gegangen war, was das einzige Band war, das solch ein Schicksal in der Post erleiden musste.
Zu Beginn des Jahres 1979 war hier physisch alles bereitet und ich hatte die Aufgabe des Umspielens der Aufnahmen - über 100 Bänder. Sie mussten zuerst einmal durchgespielt werden, um den Staub aus zwanzig Jahren loszuwerden und sie auf Fehler und Schwächen zu untersuchen. Dann wurden sie sorgfältig auf die ursprüngliche Spule zurückgewickelt. Darauf spielte man sie erneut und nahm sie auf ein 7-Inch Magnetspulen-Kassette auf. Von dort wurde es übertragen vom Band auf eine Master-Kassette, von der die Kopien dann gemacht wurden. Es dauerte zwei Jahre regelmässigen Fleißes während der Freistunden von meiner zu der Zeit regulären Arbeit.
Es ist fast seltsam, da ich an die Kette von Ereignissen zurückdenke, besonders während der intensiven Arbeit des Aufnehmens, dass die Menschen um mich herum, die daran beteiligt waren, nicht mehr da sind. Ein Herr, Rektor eines ehrwürdigen Radio-Verbandes, keines geringeren als The Cat's Whiskers, der mich in Kontakt mit der Person brachte, von der ich den unverzichtbaren Webster Bandrekorder (Webcor) lieh, ist nun von uns gegangen. Ein gemeinsamer Freund von der Arbeit, der mir viel moralische Unterstützung gegeben hat, ist jetzt in einer andere Provinz in Canada gezogen. Ein ungarischer Techniker, der die Instanthaltung betrieb, wann immer ich Probleme hatte - und ich hatte viele - schien immer dann zufällig anzurufen oder vorbeizuschauen, wenn ich in einem Dilemma stecktend verzweifelt nach einem Ausweg suchte. Alles schien vorgesehen zu sein.
Oft konnte ich mich bei dem Gedanken, dass Dr. Mac sicherlich zugegen war, um die Vorgänge zu überwachen, eines inneren Lächelns nicht erwehren! Die Unterstützung kam zu mir, wenn ich sie brauchte und darauf folgte eine andere Phase. Es war in der Tat eine Schule für mich, zu lernen, dass ich auf die höheren Kräfte angewiesen war. Ich kann mich merklich bestimmter Momente entsinnen, in denen ich allein war und mich plötzlich umdrehte und zur Tür sah, wobei ich eine Präsenz spürte, obwohl ich nichts sehen konnte. Und es gab eine Begebenheit während des Schlafes, da ich einen lebendigen Traum davon hatte, Dr. Mac zu kontaktieren und in gewisser Weise bekräftigte er, wie sehr das Leben wahrlich kraftvoll und wirklich in den höheren Reichen ist, von denen wir so wenig wissen in unserer Welt der Erscheinungen und der Materie.
Eine amüsante Episode ereignete sich als ich damit beginnen musste, die Bänder zu transponieren, wobei ich nahezu nichts von der Mechanik wusste und bei jedem Schritt des Weges von meiner Intuition abhängig war. Auf der Bandmaschine war ein bewegliches Teil, über das das Band laufen musste, während es den Magnetkopf selbst passierte. Es fungierte als eine Art Sicherungseinrichtung, als Bremshebel, der die Spannung des Bandes in der Bewegung regulierte. Unglücklicherweise war es in diesem Fall so, dass dieser Bremshebel, sobald das Band einmal unregelmässig war und eine leichte zitternde Spannung entstand, einen Schalter betätigte, der die Maschine schlagartig stoppte. Das verursachte eine plötzliche und zusätzliche Spannung und zerriss in den meisten Fällen das Band. Dieses empfindliche kleine Apparatchen machte mir am Anfang unendliche Angst, weil es nicht zu kontrollieren war. Was sollte ich tun? Noch immer gingen mir die Worte aus der ersten Test-Vorlesung The True Torch of Progress durch den Kopf: "die Bremsen lösen" ("taking off the brakes"). Das tat ich einfach! Es war möglich, den Bremshebel aus dem Pfad des vorbeilaufenden Bandes wegzubinden und von diesem Zeitpunkt an schritt das Projekt mit angemessenem Erfolg voran. Jeder, der jemals einen Bandrekorder benutzt hat, wird bestimmt verstehen, wie wichtig es war, ein Gerät zu betreiben, das ohne Fehler läuft.
Dieses schließt die Aufzählung meiner Verbindung mit den Bändern ab. Mit der Hilfe vieler Anderer ist es gelungen, diese Vorlesungen schließlich für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es hätte zu keiner besseren Zeit geschehen können, weil das Aufkommen erschwinglicher Kassetten Dr. Macs Vorlesungen in Reichweite aller bringt, die seine Werke schätzen.
Reprinted in translation with permission from L. Mendel, publisher, MacDonald-Bayne Publications in Canada. See English website at:
>http://macdonaldbayne.homestead.com/works.html (Unfortunately that website doesn't work any more.) Lora's former webpage.