Es ist durchaus bemerkenswert, dass Murdo MacDonald-Bayne in seinem Buch „Beyond the Himalayas“ (Jenseits des Himalaya) seine Militärzeit auf wenige Zeilen und die wichtigsten Fakten beschränkt. Aus dem Himalaya-Buch war zu Anfang der Recherche lediglich das Folgende bekannt:
Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges im Jahre 1914 trat ich einem Highlandregiment bei, wurde Offizier, bekam das Military Cross verliehen und erhielt eine ausländische Auszeichnung für einen lebensrettenden Einsatz unter Beschuss, wobei ich viermal verwundet wurde.
Der folgende Abschnitt mag dem geneigten Leser bei dieser Gelegenheit auch den ungewöhnlichen Stil seiner Lesungen verdeutlichen, der besonders gut in seinem Buch „How to Relax and
Revitalize Yourself“ (30 Kapitel) und den dazugehörenden 26 erhalten gebliebenen Tonbandaufzeichnungen zu erkennen ist, wo bezüglich dieser Zeit auch ein Fundstück auftauchte.
Oft streut Dr. Mac in seine Vorlesungen Anekdoten ein oder erzählt unvermittelt etwas Erheiterndes. Seine Vorlesungen sind lebhaft. Er kann zart, fast väterlich sprechen und manchmal ist er
leise, wenn es den Anschein hat, dass es gar nicht mehr er selbst ist, der spricht. Dann wieder hört man seine Stimme mit voller Autorität sprechen, mitunter predigt er im besten Sinne mit
Pathos, mitunter selbst-ironisch, doch was immer er sagt, das sagt er stets mit Liebe und Witz.
Auf der Tonbandaufnahme zur posthum veröffentlichten Version seines Buches „How to Relax and Revitalize Yourself” (S. 417) kann man hören, wie er das Folgende über den Verlust
seines Auges sagt:
Ich erinnere mich, wie ich im ersten Weltkrieg mein Auge verlor und es durch ein künstliches Auge ersetzt wurde. Wenn ich mit Menschen sprach, hielt ich meine Hand für gewöhnlich so (er
demonstriert es) an mein Auge, ich schloss es und sprach derart mit Menschen und versuchte, es zu verbergen, weil ich empfindlich damit war. Ich erkannte, was für ein verdammt dämlicher Narr ich
gewesen war. Es machte mir dann nichts mehr aus, und ich erkannte, dass ich frei war, ich sorgte mich nicht mehr darum. Doch wenn ich weitergemacht hätte, hätte ich dadurch sicherlich einen
Nervenzusammenbruch erlitten. Ich hatte versucht, einen sogenannten „Fehler“ zu verbergen – doch als
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jemand das Auge sah, fragte er, „Wie kann es sein, dass dieses Auge freundlicher als das andere erscheint?“ „Ja“, sagte ich, „das erscheint den Menschen so, die mich um Geld bitten wollen.” Wissen Sie, da kommt der Schotte durch, das ist ein Charakteristikum.Immer wieder finden sich in seinen Büchern und Tonbändern oft unterhaltsame Geschichten, die sich um Schottland drehen, um den Whisky, den Dudelsack, die gälische Sprache, die schönen Mädchen und nicht zuletzt um den sprichwörtlichen schottischen Geiz. In einem australischen Zeitungsartikel aus dem Jahre 1931 schreibt der Autor des „Daily Standard“ am 26. März, der Vortragende habe sich bei seiner öffentlichen Lesung durch und durch als Schotte präsentiert und zu Beginn selbst den Dudelsack gespielt.
Lora Mendel war es scheinbar, die sich vermutlich im Jahre 1976, um Murdos 89. Geburtstag herum, daran gemacht hatte, ein Schreiben aufzusetzen, welches von der zuständigen britischen Behörde wie folgt beantwortet wurde:
In Bezug auf Ihr Schreiben vom 22. Juni 1976 wurde nun eine Akte in Bezug auf Leutnant Murdo Bayne MacDONALD MC, The Highland Light Infantry, die offenbar Gegenstand Ihrer Untersuchung zu
sein scheint, verfolgt und die folgenden Angaben gemacht: Geboren am 21. Juni 1887 in Kenmore, Perthshire, eingetragen in Aldershot in die Highland Light Infantry, für die Dauer des Krieges am
12.11.15 Übergabe an das Labour Corps (Sergeant) am 9.6.17 Ernennung zum vorläufigen 2. Leutnant, Labour Corps am 16.9.17 Ernennung zum vorläufigen Leutnant am 16.3.19 Aus dem Militärdienst
entlassen am 5.10.20 Er beendete seinen Dienst am 5.10.20 und behielt den Rang eines Leutnants bei. Übersee-Service: British Expeditionary Force, Frankreich, vom 4.6.16 bis 27.10.16 Britische
Expeditionstruppe, Frankreich vom 30.1.18 bis 18.7.18 Mesopotamien von Oktober 1919 bis September 1920
Medaillen: British War Medal, Victory Medal, Military Cross
Auf einem der wenigen Bilder, die von Murdo Bayne MacDonald bzw. Murdo MacDonald-Bayne bekannt sind, kann man ihn an seinem 60. Geburtstag in voller Tracht mit Dudelsack sehen. Wenn man genau hinsieht, erkennt man schemenhaft und dennoch deutlich genug, dass er diese drei Medaillen trägt.
Die Zeitung „Port Lincoln Times” aus Südaustralien berichtet am 23. Dezember 1943 auf Seite 6 im Zusammenhang mit dem Eintreffen der Caledonian Pipe Band etwas detaillierter über einige der Spieler. Über Murdo MacDonald-Bayne heißt es:
Piper M. McDonald-Bayne, gebürtig aus Kenmore, Perthshire, war im letzten Krieg Pipe Major der 14. Highland Light Infantry. Er wurde in Loos verwundet und kehrte als Kompanieführer zu den 8. Cameron Highlanders nach Frankreich zurück. Während er mit ihnen diente, erhielt er das Military Cross am Hell‘s Fire Corner. Piper McDonald Bayne nahm auch an der arabischen Rebellion in Mesopotamien teil und diente in einem indischen Transportregiment.