Lesung 1 – DIE VOLLKOMMENE INDIVIDUELLE FREIHEIT
In diesem Vortrag ist es mir vergönnt, Ihnen eine Vorstellung von der allgemeinen Tragweite der Lehren des Meisters und der Kraft aufzuzeigen, die diesen Lehren innewohnt.
Nun, man darf nicht vergessen, dass Jesus weder Glaubensbekenntnisse noch Rituale und auch keine spekulative Ethik lehrte, sondern er lehrte uns ein bestimmtes System GEISTIGER Inspiration und
logischer Argumentation, ein System, das in unseren Erfahrungen im Handlungsmodus mündete, wodurch die universalen Prinzipien mittels des menschlichen Geistes zum Ausdruck gelangten. Sein System
kombiniert daher die Wissenschaft der Wahrheit mit einer inspirierenden Philosophie.
Ein großartiger Punkt, den er lehrte, war die absolute Freiheit des Individuums. Die erste Tatsache ist, dass die
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vollkommene Freiheit des Einzelnen mit dem Willen des Schöpfers übereinstimmen muss, und die zweite Tatsache ist, dass diese Freiheit einfach dadurch erlangt wird, dass man DIE WAHRHEIT KENNT und weiß, dass diese Freiheit wahrlich in diesem Moment existiert –
und was uns davon abhält, sie zu genießen, ist einfach unsere Unwissenheit gegenüber dieser Tatsache. Das bedeutet, dass absolute Freiheit das allgegenwärtige Gesetz in jedem Individuum ist – und es ist lediglich unser gegenteiliger Glaube, der uns in allen möglichen Beschränkungen gefangen hält.
Wegen unserer Erfahrungen aus der Vergangenheit fürchten wir die Gegenwart und die Zukunft, und wenn wir uns an die einengenden Einflüsse unserer Erfahrungen klammern, bleiben wir unwissend
gegenüber allen anderen Möglichkeiten. Es ist das Gefühl, an diese Erfahrungen gebunden zu sein, von dem wir uns lösen wollen, und der Meister kam, um uns zu sagen, dass wir, wenn wir
verwirklichen würden, was er lehrte, feststellen würden, dass wir überhaupt nicht gebunden sind.
Nun, die große Wahrheit, die wir nicht als mentales Konzept, sondern als lebendige Wirklichkeit erkennen und verwirklichen müssen, ist, dass der göttliche Geist die Dinge macht, indem er
selbst zu ihnen wird. Daraus folgt, dass „er“ zum Individuum wird und nichts Anderes als sein eigener natürlicher Ausdruck im Individuum sein kann, und durch jenes Individuum drängt Gott
stets vorwärts, zu einem volleren Ausdruck seiner selbst – und er wird daher stets voller im Leben jener Individuen, die ihn verwirklichen. Alles, was den Ausdruck der göttlichen Natur im
Einzelnen einschränkt, muss auch einen verzögerten Fortschritt für den Einzelnen bewirken, und diese Verzögerung kann nur vom Individuum stammen, das diese, „Wahrheit, die einen frei macht“,
nicht kennt.
Viele von Ihnen fragen sich: Wie kann Ich das erlangen? Es ist so einfach, dass es die meisten verblüfft, denn wir erlangen es, indem wir es ganz einfach verwirklichen. Nun werden einige klagen, dass sie es nicht verstehen, und wenn sie es verstünden, läge es weit jenseits dessen, was sie glauben könnten. Doch schließlich wächst unser Glaube durch dieses Verstehen und wenn Sie anfangen darüber nachzudenken, werden Sie sehen, dass das der einzige Weg ist, auf dem Sie jemals etwas erreicht haben.
Wir nehmen alle Funktionen des Lebensprinzips, das durch unseren physischen Organismus wirkt, als selbstverständlich hin, und was wir brauchen, ist ein ähnliches Vertrauen in das Wirken unserer göttlichen Fähigkeiten. Wir vertrauen den Funktionen unseres Körpers, weil wir annehmen, dass da das Naturgesetz wirkt. Wenn wir beginnen, die Wahrheit zu lernen, wie der Meister sie lehrte, werden wir unsere angeborenen Kräfte nutzen, indem wir sie als ebenso natürlich wie alle anderen Kräfte annehmen.
Jesus lehrte in Gleichnissen, weil es ihm unmöglich war, den Massen die Wahrheit zu enthüllen. Vielmehr lehrte er seine Schüler die innere Arbeitsweise des Gesetzes, doch er sagte ihnen auch, dass die wahre Bedeutung dessen, was er sie lehrte, durch den GEIST der Wahrheit in ihnen selbst offenbart werden würde, und dass die Zeit käme, wo ihnen die innere Bedeutung seiner Worte dämmern würde – und so ist es auch bei uns. Wenn uns die großartige Bedeutung dämmert, erkennen wir, dass seine Aussagen uns klar und deutlich vom Vater erzählen, und wir wundern uns bloß, dass wir seine wahre Bedeutung nicht schon längst erkannt haben. [...]
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