Zuflucht der Stillen Heilkraft

Leseprobe, Januar 1952

1952 Januar,  Brief 52, Titel: Der „Glaube“ ist eine Kraft, die von der Menschheit kaum verstanden wird

Meine lieben Freunde, wir haben gerade einen weiteren Meilenstein auf dem nie endenden Weg des Lebens erreicht. Viele von uns werden Vorsätze gefasst haben, aber unsere Vorsätze sind nutzlos, es sei denn, wir erkennen unser Denken, um unserer Gedanken und Gefühle kontinuierlich gewahr zu werden. Daher werden Vorsätze nur gefasst, um gebrochen zu werden. Deshalb handelt mein Brief an Sie in diesem Monat vom Glauben – vom verstehenden Glauben – denn ohne ein Verstehen wird die Angst eintreten, mit dem Ergebnis, dass dieselbe Verwirrung wieder herrschen wird.
Ich möchte mich bei Ihnen für die vielen wunderbaren Briefe bedanken, die in diesem Monat eingetroffen sind, und für tausende Grüße, die wir erhalten haben. Ich wünsche Ihnen, dass Gott Sie alle in diesem Jahr 1952 und darüber hinaus segnen wird.
Frau W. S. schreibt, „Möge Gott Sie segnen und Sie uns viele Jahre lang erhalten. Was Sie für mich und meine Familie getan haben, können Worte niemals zum Ausdruck bringen. Aber unsere Herzen sind voller Dankbarkeit und in unseren Gebeten erinnern wir uns stets an Sie, Gott segne Sie, lieber Freund.“
Herr A. S. H. schreibt, „Vielen, vielen Dank für Ihre schnelle und effiziente Hilfe. Nachdem ich Kontakt mit Ihnen aufgenommen hatte, erholte sich meine Tochter sofort. Ich verstehe Ihre Methoden nicht, aber eines ist sicher, sie sind schnell, effizient und sicher. Meine Frau schreibt Ihnen selbst, um unser beider Dankbarkeit in einer angemesseneren Sprache als meiner zum Ausdruck zu bringen. Gott segne Sie und tausend Dank.“
Frau W. J. T. schreibt, „Ihre monatlichen Briefe sind solch ein Trost für uns und sie bereiten uns zudem Vergnügen. Sie sind voller Weisheit und überaus lehrreich. Seit wir die Briefe erhalten, hat sich unser Leben komplett verändert. Ich kann Ihnen


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nicht sagen wie, aber es ist wahr. Wir sind jetzt eine sehr gesunde Familie und äußerst erfolgreich in unserem Geschäft. All das schreiben wir der Zuflucht zu. Gott segne Sie.“
Frau E. J. schreibt, „Vielen Dank für Ihre Hilfe und auch dafür, dass Sie mich gelehrt haben, wie ich Glück und Frieden in meinem Hause erlangen kann – und für das, was ich jetzt durch Ihre Gebete erhalten habe, wofür ich sehr dankbar bin. Ich werde das niemals vergessen. Mit dankbarsten Grüßen.“


Der „Glaube“ ist eine Kraft, die von der Menschheit kaum verstanden wird


„Dein Glaube hat dich gesund gemacht.“ Lukas 17: 19
Um diese wunderbare Kraft zu verstehen, die der ganzen Menschheit zur Verfügung steht, müssen wir zuerst den Ursprung unserer Gedanken und Gefühle verstehen und wie sie entstehen. Mit diesem Verstehen wird Ihr Glaube proportional gesteigert.
Wenn wir des Ursprungs unseres Denkens und des Handelns unserer Gedanken gewahr sind, werden wir auch das Ergebnis kennen. Unglücklicherweise sind die meisten Menschen dieser Tatsache gegenüber blind, so dass das Denken der Menschen lediglich nachahmend oder reagierend ist und keinen Wert als schöpferische Kraft birgt.
Als Jesus sagte, „Glaubt, dass ihr empfangen habt und ihr werdet es haben“, sprach er aus der direkten Kenntnis einer Wissenschaft heraus, von der er wusste, dass sie unfehlbar ist. Das Denken ist ein Gebet, das Denken ist schöpferisch und das Denken ist sowohl destruktiv als auch konstruktiv, entsprechend der Ursache unseres Denkens.
Wenn Ihr Denken auf Mangel beruht, wird Ihre besitzergreifende Handlung von Aggression und Depression erfüllt sein. Wenn Ihr Denken auf Verlangen beruht, wird fast das gleiche Ergebnis erzielt. Wenn Ihr Denken auf der Vergangenheit und auf der Zukunft basiert, wird es Verwirrungen geben. Ich könn-


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te Sie auf Hunderte Dinge hinweisen, auf denen Ihr Denken basieren kann.
Der Glaube ist die Kraft, die das Denken stützt. Er bedeutet eine konzentrierte Aufmerksamkeit, die auf Verstehen basiert. Wenn unser Denken durch äußere Bedingungen gebunden oder beeinflusst wird, kann es kein reines Denken geben, das von einem verstehenden Bewusstsein gelenkt wird.
Der Glaube ist offensichtlich, wenn der Mechanismus des Denkens verstanden wird. Ich habe es Ihnen so oft wiederholt, wenn Sie nicht klar erkennen können, woraus Ihre Gedanken entstehen, werden Sie in die Dinge verwickelt sein, die Ihr Denken beeinflussen.
Wenn der Glaube bewiesen ist, gibt es ein Gewahrsein für die Gedankenkraft und die Denkrichtung – was von äußeren Einflüssen nicht beeinflusst wird. Das bewusste Gewahrsein hält den Geist auf das betreffende Objekt bzw. Subjekt gerichtet. In dieser Geisteshaltung verlieren Sie Zeit und Raum aus den Augen. Wenn wir völlig gewahr sind, kommt es zu einer Aufmerksamkeit, in der es weder Zeit noch Raum gibt.
Es gibt nur eine vollkommene Wirkungsweise in der Schöpfung, sei es die Schöpfung im unendlichen Geist oder eine Schöpfung im Geiste des Menschen. Die Art des richtigen Handelns muss dieselbe sein, denn der Geist des Menschen ist das Spiegelbild des unendlichen Geistes. Es kann nicht anders sein, aus dem einfachen Grund, weil der Mensch nicht außerhalb des unendlichen Geistes denken kann. Und der Mechanismus des Bewusstseins kann kein anderer sein als der des Bewusstseins des Unendlichen, welches sich im Geist des Menschen manifestiert, weil es kein anderes Bewusstsein geben kann, weil das Unendliche unendlich ist. Wenn das nicht verstanden wird, wird das Denken im Widerspruch zu sich selbst stehen.
Sie können das eine oder das andere sein, Sie können ein schöpferisches Genie mittels des Glaubens und des Verstehens sein oder Sie können ein Zerstörer mittels Ihrer Unwissenheit


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sein – oder Sie können inmitten des Lebensstroms ein gewöhnliches Pflänzlein sein, das hin und her gewirbelt wird. Erst wenn Sie erkennen, dass Sie das allgegenwärtige Leben sind, welches das schöpferische Genie hervorbringt, kommt Ihre Inspiration, und Ihr Glaube wird entsprechend gestärkt.
Es gibt viele unwissende Riesen auf der Welt. Im politischen Bereich und in der Geschäftswelt sehen wir viele davon, aber ein echtes schöpferisches Genie ist selten. Wenn Sie im allgegenwärtigen Leben leben und ihm Ausdruck geben, werden Sie eine Kraft und einen Glauben haben, die nichts erschüttern kann.
Jeder wird mit dem Wunsch geboren, etwas zu leisten, weil das Leben stets sich selbst ausdrückt. Wo Weisheit und Liebe sind, wird die mächtige Kraft des allgegenwärtigen Lebens offenbart. Somit sind wir mit der Fähigkeit ausgestattet, unsere Einheit mit dem Schöpfer aller Dinge zu realisieren. Deshalb werden wir alles, was wir wissentlich verlangen, empfangen, denn das ist das Schöpfungsgesetz. Unwissendes Verlangen bedeutet Zweifel und Widerspruch.
Wenn wir einen Samen in den Boden legen, überlassen wir den Rest der Intelligenz und der Same reproduziert sich – und Sie wissen, dass Sie reichlich ernten werden. Der Same reproduziert sich in Fülle, im exakten Bild seiner selbst. So ist es auch mit unserem Denken, wenn wir verstehen, dass dasselbe Gesetz sowohl im Samen als auch im Denken des Menschen wirkt.
Jesus sagte, „Es ist der Vater, der stets in mir bleibt und seine eigenen Taten vollbringt.“ Wenn wir diese Wahrheit verstehen, werden wir uns nicht mehr auf die Kraft der geschaffenen Dinge verlassen, sondern auf die Kraft, die erschafft. Gottes Geschenk an den Menschen ist der „Glaube.“ Der Glaube, so sagt Paulus, ist die „Substanz“, und die geschaffenen Dinge sind der Beweis für den „Glauben.“ Wir müssen lernen, diese Kraft weise zu gebrauchen und intelligent mit dem vorgegebenen Schöpfungsschema zusammenzuarbeiten. Wir müssen wissen, dass


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unser Erfolg im Wohle aller liegt und nicht in erster Linie im Wohle des Ichs.
Beim Glauben, von dem ich spreche, handelt es sich um einen verstehenden Glauben und nicht um einen unwissenden Glauben. Das Unsichtbare wird durch den Glauben sichtbar gemacht, welcher der Beweis für Dinge ist, die noch nicht gesehen wurden. Im Leben der meisten Menschen werden deren Erfahrungen teuer erkauft, weil sie sich nicht die Mühe machen, nach dem Wie der Dinge zu fragen. Wenngleich viele Menschen durch ihre Erfahrungen zu diesem Wissen gefunden haben, gibt es auch viele, die klug genug waren, um nach diesem Wissen zu suchen – und es gefunden zu haben, sehr zu ihrem eigenen und zum Vorteil anderer, denen sie helfen sollen.
Der Christus ist die Weisheit Gottes, die in jedem von uns geboren wurde – das Wort Gottes, das am Anfang existierte, und dasselbe Wort bleibt für immer unsterblich in uns, wobei das Fleisch in dieser Angelegenheit kein Mitspracherecht hat, was bedeutet, dass das Fleisch dieses unsterbliche Wort nicht binden kann – aber dieses Wort kann das, und es regiert alles Fleisch, wenn diese Wahrheit verstanden wird.
Der Mensch nutzt die gleiche Kraft, um in seinem eigenen Leben etwas zu erschaffen – wie der Schöpfer bei der Erschaffung des Menschen. Doch der Mensch erzeugt durch seine Unkenntnis dessen, wie der Mechanismus dieser Kraft funktioniert, Verwirrung statt Harmonie. Das Gesetz besagt, dass der Same seine Art hervorbringen wird. „Mein Wort wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern das erreichen, wozu es ausgesandt wurde“, und das bedeutet, dass durch den Glauben an mein Wort dieses Wort in exaktem Verhältnis zu dem, wie ich denke – wenn ich den verstehenden Glauben pflege – aus dem Unsichtbaren das Sichtbare hervorbringt.
Hiob sagte, „Was ich befürchtet hatte, kam über mich.“ Das ist das gleiche Gesetz im Umkehrschluss. Deshalb ist das Denken im Glauben bzw. in der Angst dasselbe. Wenn wir die


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Angst verstehen, werden wir den Glauben verstehen. Dennoch sprechen wir so leichthin über den Glauben, aber die Angst nicht verstehend, sind wir in ihrem Netz gefangen und es mangelt uns an Glauben. „Wer nicht hat, dem wird auch das, was er hat, genommen. Wer aber mehr hat, dem wird mehr gegeben.“
Mit diesem Ausspruch ist das Gesetz in wenigen Worten umrissen – wenn der Same gesät ist, vollbringt der Vater das Werk. Unser Werk besteht darin, jeden Moment gewahr zu sein und unsere Schaffenskraft bei der Erfüllung des prächtigen Plans des großartigen Architekten des Universums mit Liebe und Weisheit zuversichtlich zu verwirklichen. Liebe und Weisheit sind jedem versprochen, der ohne einen Zweifel im Glauben bittet.
Ein Geist, der in diesem Wissen sicher ist, ist zuerst im Bitten aktiv und wird dann passiv, damit das Werk vollbracht werden kann. Das ist die Verbindung, die wir mit dem ewigen allgegenwärtigen Leben haben, das sich selbst stets im Jetzt ausdrückt.
Das Bitten muss von einer vorherrschenden Geisteshaltung begleitet sein, die sich weigert aufzugeben, sich zu fürchten und sich um kommende Dinge zu sorgen, sondern stattdessen nur das schöpferische Prinzip sieht, das frei handelt und seine eigene Weisheit in der Manifestation der gewünschten Dinge ausübt.
Im Glauben zu denken ist der Beweis für das, was produziert wird – dann wird der gesäte Same durch den Glauben und das Verstehen getränkt. Die meisten Menschen jedoch erwarten das Schlimmste und hoffen dabei auf das Beste. Ist das nicht die Höhe des Widerspruchs? Doch wie kann das vermieden werden? Nur mittels eines verstehenden Glaubens und der Übung, denn Übung macht den Meister. Wie bei allen großen Künstlern sind das Verstehen und die Übung die Grundlage der Herausragenden. Es ist dasselbe mit Ihnen und mir. Wer die Wahrheit vollkommen praktizieren kann, ist der größte Künstler der Welt. Sie liegt jeder anderen Kunst zugrunde, egal in welche Richtung die Kunst geht, denn ohne die Wahrheit gibt es keine wirkliche Kunst. Deshalb müssen wir auf das vollkommene Gesetz der


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Freiheit schauen, wissend, dass, worum auch immer wir bitten, uns tuteil werden wird.
Erfolgreiche Erfahrungen reichen nicht aus, denn wenn unsere Erfolge uns den bewussten Gebrauch des Glaubens und des Verstehens nehmen, bewegen wir uns im Treibsand. Wir müssen über unsere Erfahrungen hinaus auf diesen sicheren und stabilen Zustand blicken, in dem der Vater das Werk vollbringt, dann allein können wir konstruktiv denken und mittels unseres Glaubens und unseres Verstehens etwas erschaffen.
„Wenn es jemandem von euch an Weisheit mangelt, soll er sie von Gott erbitten, der allen Menschen großzügig und mit Gnade gibt, und sie wird ihm gegeben werden; aber er soll mit Glauben bitten, ohne zu zweifeln, denn wer zweifelt, ist wie die Wellen des Meeres, die von Winden getrieben und verworfen werden.“ Jakobus 1: 5-6 (Östlicher Text).


Danksagung / Gebet


Oh, verstehender Glaube, wo immer ich hinschaue, sehe ich, was du getan hast.
Halte meine Gedanken davon ab, in die Sümpfe aus Zweifel und Angst zu wandern.
Trainiere meinen Geist, um mich an deine unsichtbare Kraft zu halten, und meine Seele, um das Wort zu sprechen, das aus der Leere etwas erschafft.
Oh, möge ich mich stets seiner Worte erinnern, „Dein Glaube hat dich gesund gemacht.“
Halte jenen Glauben stets lebendig, der nie schwankt, der nie stirbt, und segne mich mit deiner Liebe und Weisheit, oh, ewiger Einer.


MEIN FRIEDEN UND MEINE LIEBE BLEIBEN BEI IHNEN


Ergebenst Ihr,
M. MacDONALD-BAYNE


12 Briefe aus der Zuflucht 1952

Buch, A5, Paperback, 116 Seiten

12 Briefe aus der Zuflucht 1952

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